Karriere ohne Studium
oder hat Handwerk heute noch goldenen Boden?
Es sind die frühen Entscheidungen die großen Einfluss auch auf die berufliche Entwicklung haben.
Wer kennt das nicht? Die ersten Entscheidungen werden bereits von den Eltern und den Lehrer/innen zum Übergang in die 5. Klasse getroffen. Hier wird das Gymnasium angestrebt oder zumindest die Gesamtschule. Das werden Schulleistungen diskutiert und Förderunterrichte eingerichtet. Zumindest der gute Wille ist nachvollziehbar!
Das Abitur oder zumindest das Fachabitur ist das Ziel was erreicht werden muss! Talente, Neigungen oder Interessen stehen hier oft im Wege oder spielen nur eine untergeordnete Rolle. Die Abiturnote ist das alleinige Kriterium. Ist diese Hürde genommen wird ein Hochschulstudium erwartet! Der Blick auf eine Karriere als Handwerker mit dem Schwerpunkt auf praktische Kompetenzen geht oft verloren. In der heutigen Zeit stellen wir immer wieder fest, dass die Zahl der Studienabbrecher steigt und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt durch ein Studium nicht automatisch steigen.
Eine Karriere als Facharbeiter mit Optionen seinen Meister oder Techniker zu erlangen ist heute eine gute Alternative. Wir kennen alle die Probleme das Ersatzteile oder Bauteile nicht oder nur schwer zu bekommen sind und die Handwerksbetriebe ihre Auftragsbücher voll haben. Die Suche nach geeignetem und qualifiziertem Personal ist das Nadelöhr um die Produktion zu steigern und/oder mehr leisten zu können.
Aus Sicht der jungen Menschen bedeutet das, gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, eine gute Einkommenssituation und das Interesse der Arbeitgeber interessierten Mitarbeitern die Möglichkeit der Fort- und Weiterbildung zu bieten.Nach abgeschlossener Berufsausbildung ist eine Ausbildung zum Meister oder Techniker die Chance im Beruf etwas zu erreichen und auch eine gute Bezahlung zu realisieren.
Interessant ist das das Lebenseinkommen eines Meisters nahezu identisch ist mit dem Durchschnittseinkommen akademischer Berufe. Bis zum 30 Lebensjahr ist sogar der Facharbeiter klar im Vorteil. Die Ausbildungsvergütung und die längere Ausbildungszeit im Studium erklären diesen Sachverhalt ausreichend. Das hat auch folgen bei der Rentenberechnung.
Fazit: Eine gute Karriere ist weit weniger abhängig von einem Studium, sondern viel mehr das Interesse an einer Tätigkeit und dem Talent zu praktischen Problemlösungen. Selbstverständlich ist eine gute und fundierte Schulbildung anzustreben aber auch eine Ausbildung ist mit Abitur oder Fachabitur eine gute Wahl.
Das Handwerk hat vielleicht keinen goldenen Boden mehr, aber zumindest ist es aus Silber. Eine Meisterausbildung kann die Türe zu vielfältiger Beschäftigung auf hohem Niveau sichern.
Informieren Sie sich und entscheiden Sie, was der richtige Weg für Sie ist.
Uwe Schoendorff